Kreis-Anzeiger vom 25.02.2016
Auf dem Weg zur Ganztagsschule
ANGEBOTE - Schuldezernent Helmut Betschel informiert Guido Erben,
Leiter der Herzbergschule, über aktuelle Pläne
Immer mehr Schulen in der Region gehen den Weg in Richtung Ganztagsschule. 59 der 88 Schulen im Wetteraukreis halten aktuell Ganztagsangebote vor. Zum Schuljahresbeginn 2016/2017 könnten sechs weitere Schulen hinzukommen.
„Auf meinen Vorschlag hin hat der Kreistag die Rosendorfschule in Steinfurth, die Wettertalschule in Rödgen, die Maria-Sibylla-Merian-Schule in Ortenberg, die Grundschule am Römerbad in Okarben, die Grundschule Limeshain in Himbach und die Herzbergschule in Kefenrod zur Aufnahme in das Ganztagsangebot vorgeschlagen“, erklärt Helmut Betschel, Erster Kreisbeigeordneter und Schuldezernent. Er geht davon aus, dass diesem Vorschlag nachgekommen und das Land entsprechende Lehrerstellen bereitstellen wird. „Unser Antrag ist im Kultusministerium eingegangen. Bisher kam die Bewilligung immer im April oder Mai des Folgejahres. Davon gehen wir auch in diesem Jahr aus“, erklärt er in einer Pressemitteilung.
Im Gespräch mit Guido Erben, dem Leiter der Herzbergschule, sagte der Schuldezernent, dass vorbehaltlich der Zustimmung durch das Kultusministerium die Schule noch in diesem Jahr mit dem „Profil 1“ in das Ganztagsprogramm starten könne. „Dieses Profil“, so Betschel, „deckt an drei Tagen in der Woche ein Angebot von sieben Zeitstunden zwischen 7.30 und 14.30 Uhr ab“.
Die Herzbergschule – früher eine Schule mit Sekundarstufe 1 als gebundene Grund- und Hauptschule – ist von den Raumkapazitäten betrachtet sehr gut vorbereitet. Es stehen jedoch noch kleine Umbauarbeiten für einen Mensabetrieb an.
Die Herzbergschule wird derzeit von 175 Schülern in neun Grundschulklassen besucht. Die Schule ist derzeit zweizügig mit einer Ausnahme. „Perspektivisch wird es bei der Zweizügigkeit bleiben“, erklärte der Schuldezernent anhand der Zahlen des Schulentwicklungsplanes. „Ab dem kommenden Schuljahr werden wir hier ein Ganztagsangebot an drei Wochentagen starten. Damit ist aber noch nicht das Ende aller Möglichkeiten erreicht“, gibt Betschel den weiteren Weg vor.
Profil 1 deckt an drei Tagen, in der Regel dienstags, mittwochs und donnerstags, in der Woche ein Angebot von sieben Zeitstunden zwischen 7.30 und 14.30 Uhr ab. Im Pakt für den Nachmittag bietet das Land den Schulen und Kommunen an fünf Tagen zwei Zeitmodelle an (von 7.30 bis 15 beziehungsweise bis 17 Uhr). Im Profil 2 bieten die Schulen an fünf Tagen ein Angebot von 7.30 bis 16 oder bis 17 Uhr an. Im Profil 1 und 2 ist die Teilnahme an den Ganztagsschulangeboten für die Schüler freiwillig. In Profil 3 gibt es an fünf Tagen Unterricht und verpflichtende Angebote in der Zeit von 7.30 bis 16 beziehungsweise 17 Uhr, wobei die Teilnahme für alle Schüler verpflichtend ist.
„Mit der Anerkennung der Profile werden vom Land zusätzliche Lehrerstellen zugewiesen. Das hat in den vergangenen Jahren gut geklappt, sodass ich fest davon ausgehe, dass ab dem kommenden Schuljahr auch die Herzbergschule mit einem Ganztagsangebot starten kann“, ist Helmut Betschel zuversichtlich.
Artikel: red
Kreis-Anzeiger vom 01.10.2015
"Wir werden lernen, wachsen und uns verändern"
50 JAHRE HERZBERGSCHULE Festakt, Spielfest und Sponsorenlauf zum Geburtstag
Die Mittelpunktschule Kefenrod war die erste ihrer Art im früheren Landkreis Büdingen. Die Einweihung der Schule am 4. September 1965 markierte einen neuen Abschnitt für die im Schulverbund Kefenrod zusammengeschlossenen Gemeinden. Jetzt feierte die Herzbergschule ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Geburtstagsfest.
Schulleiter Guido Erben erinnerte im Zuge eines kleinen Festaktes im Musiksaal an die Geschichte des Hauses. Er erinnerte an die Zeiten, als knapp 450 Schüler aus Bindsachsen, Bösgesäß, Burgbracht, Hitzkirchen, Kefenrod, Gelnhaar, Michelau und Wolferborn die Herzbergschule, die seit dem 10. Mai 1990 den Namen trägt, besucht haben. Anhaltend hohe Schülerzahlen machten den Ausbau notwendig. Seit 1996 gibt es auf dem Schulhof einen Pavillon, seit 2005 werden Schüler in einem Container, der als Werkraum dient, unterrichtet.
Im Laufe der Jahre verlor allerdings der Hauptschulzweig mehr und mehr an Bedeutung. Sinkende Schülerzahlen taten ihr Übriges. Das führte schließlich dazu, dass der Hauptschulbereich an die umliegenden Schulen in Büdingen und Gedern abgegeben wurde. Seit 2013 ist die Herzbergschule eine reine Grundschule. „Mit dem 50. Geburtstag sind wir jedoch von Stillstand und Rückentwicklung weit entfernt. Wie damals, 1965, befinden wir uns in der Zeit eines Umbruchs zu einem neuen Abschnitt in der Schulgeschichte Kefenrods“, sagte Erben während der Feierstunde. So sei die Herzbergschule auf dem Weg zu einer Grundschule mit ganztägigem Angebot und Betreuungszeiten, die es beiden Elternteilen ermöglicht, berufstätig zu sein und allen Kindern ein umfassendes Bildungsangebot zugänglich macht. Die Schulgemeinde setze sich zudem mit den Herausforderungen der Inklusion und der Aufnahme von Flüchtlingen auseinander. „Mit diesen Aufgaben werden wir lernen, wachsen und uns verändern“, betonte Erben vor vielen Besuchern, zu denen unter anderem zahlreiche ehemalige Lehrer und Schüler gehörten. Glückwünsche überbrachten auch Bürgermeister Rudolf Kessler, CDU-Landtagsabgeordneter Klaus Dietz und Walter Scheibner, Leiter der Gesamtschule Gedern.
Zur Unterhaltung der Feierstunde trugen mehreren Klassen aller Jahrgangsstufen mit Gesang und Tanz bei. Hannah und Nina, zwei Schülerinnen aus der Klasse 4b, präsentierten Jonglage mit „Devilsticks“. Zudem gab es eine Fotoausstellung mit Bildern der vergangenen fünf Jahrzehnte.
Nach der Feierstunde nahmen viele Besucher am großen Spielfest teil. Eltern und Kinder hatten „Spiele von früher“ vorbereitet: Eierlauf, Ringwerfen, Bogenschießen und Stelzenlauf. Zudem gab es einen Sponsorenlauf auf dem benachbarten Sportplatz. Der Erlös des Laufs kommt zur Hälfte der Herzbergschule und zur anderen Hälfte der Flüchtlingshilfe zugute.
Aktuell besuchen 178 Schüler in acht Klassen und einem Vorlaufkurs die Herzbergschule. Sie werden von neun Lehrern und zwei Förderschullehrkräften unterrichtet.
Text: ahe, Fotos:red